TECHNIK, ETHIK UND ERKENNTNIS – Finale des Landes- und Bundeswettbewerbs Philosophischer Essay 2024-25
Münster. Unter dem Titel „Technik und Erkenntnis: Ethische Herausforderungen und das Verstehen der künstlichen Intelligenz“fand vom 28. bis 31. Januar 2025 die Philosophische Winterakademie im Franz-Hitze-Haus in Münster statt. Die Veranstaltung bildete den feierlichen Abschluss des Landes- und Bundeswettbewerbs Philosophischer Essay, bei dem sich 26 Schülerinnen und Schüler aus einem Feld von rund 560 Einsendungen für die Teilnahme qualifizieren konnten.
PHILOSOPHISCHE REFLEXION ZU KI UND ETHIK

Die diesjährige Akademie setzte sich mit den Herausforderungen auseinander, die moderne Technologien und künstliche Intelligenz für Ethik und Erkenntnistheorie mit sich bringen. Neben den philosophischen Debatten zur Technikbewertung, Datensicherheit und Überwachung lag ein besonderer Fokus auf der Erklärbarkeit von KI-Systemen und der Frage, ob und inwiefern maschinelle Systeme Wissen erzeugen oder verstehen können. Welche Grenzen bestehen für maschinelles Lernen, und wie beeinflussen algorithmische Entscheidungsprozesse unsere Gesellschaft? Diese und weitere Fragen wurden in Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden behandelt.
Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, darunter Prof. Dr. Eva Schmidt (TU Dortmund), Prof. Dr. Sebastian Weydner-Volkmann (Ruhr-Universität Bochum) führten mit Vorträgen und Diskussionen durch das Programm. Ein besonderes Highlight waren dabei die die Vorträge zur Erklärbarkeit künstlicher Intelligenz und zum kritischen Denken und reflektierenden Schreiben.
Wettbewerb: Essays mit Tiefgang
Ein Höhepunkt der Winterakademie war der fremdsprachliche Essay-Wettbewerb, bei dem die Teilnehmenden innerhalb von vier Stunden zu einer von vier vorgegebenen philosophischen Fragestellungen Stellung nehmen mussten. Die Essaythemen reichten von klassischen erkenntnistheoretischen Problemen bis hin zu aktuellen ethischen Herausforderungen. Die Bewertung der Essays erfolgte durch eine Jury aus Philosophie-Fachkräften, die nach Kriterien wie argumentativer Überzeugungskraft, philosophischem Verständnis und Originalität vorgingen.
Die diesjährigen Preisträger:innen:
- Marie-Madeleine Amiras aus Freudenstadt (Essay zu Simone de Beauvoirs Das andere Geschlecht: You’re not born a woman: you become one.)
- Karla Köwing aus Hannover (Essay zu Gottlob Freges Zitat: „Die Gedanken sind weder Dinge der Außenwelt noch Vorstellungen. Ein drittes Reich muss anerkannt werden.“)
- Henri Strähle aus Münster
- Iwan Belaev aus Deggendorf
- Lilian Hagel aus Münster
Marie-Madeleine Amiras und Karla Köwing werden Deutschland bei der Internationalen Philosophie-Olympiade im Mai 2025 in Italien vertreten. Dies stellt eine besondere Auszeichnung dar, da die internationale Olympiade zu den renommiertesten Wettbewerben für philosophisch interessierte Schülerinnen und Schüler gehört.
Feierliche Preisverleihung
Den feierlichen Abschluss der Akademie bildete die Preisverleihung am 31. Januar 2025. In einer musikalisch umrahmten Veranstaltung wurden die Gewinnerinnen und Gewinner für ihre herausragenden Essays gewürdigt. Neben der feierlichen Ehrung wurden ausgewählte Essays vorgestellt und diskutiert, um Einblicke in die philosophischen Gedanken der Preisträger:innen zu gewähren. Die Akademie wurde in Kooperation mit der Bezirksregierung Münster, der Josef-Pieper-Stiftung sowie der Deutschen Gesellschaft für Philosophie e.V. organisiert und vom Philosophie-Magazin und dem Felix Meiner Verlag unterstützt.
Die Philosophische Winterakademie bleibt damit ein zentraler Ort für den Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Lehrkräften und unterstreicht die Bedeutung der Philosophie und der Tätigkeit des Philosophierens in der heutigen digitalen Welt.